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Industrie Trends

IoT-Lösungen einfuhren

3 Ansätze für die Einführung von IoT-Lösungen in Unternehmen

Es gibt drei unterschiedliche Ansätze in der Industrie, die die Architektur von IoT-Lösungen in Unternehmen unterstützen.

Der vertikale Buy-Ansatz

In diesem Ansatz werden für spezielle Anwendungen in der Industrie maßgeschneiderte Hardware und Softwarekomponenten möglichst von einem Anbieter angeschafft. Soll also z.B. die Luftqualität in einer Halle überwacht werden, dann gibt es einen Sensor, Gateway-Hardware für die Internet Konnektivität, eine mobile App und ein Web-Dashboard für die Luftqualitätsüberwachung. Eine solche Lösung wird dann von einem externen Anbieter bereitgestellt und muss nur geringfügig konfiguriert werden.

Der vertikale Build-Ansatz

Dieses Vorgehen wird oft gewählt, wenn die gewünschte Lösung so speziell ist, dass es dafür einfach kein Komplettangebot am Markt gibt. Dann wird in Zusammenarbeit mit externen IT-Dienstleistern unter Nutzung verschiedener Cloud Services, Hard- und Softwarekomponenten eine individuelle Lösung in einem Projekt umgesetzt.

Der horizontale Plattform-Ansatz

Bei dem Plattform-Ansatz wird eine Basistechnologie im Unternehmen eingeführt, die zunächst für kein konkretes Problem eine Umsetzung liefert. Ziel dabei ist jedoch, auf Basis dieser Plattform sehr effizient und homogen ganz verschiedene IoT-Lösungen nachhaltig umsetzen zu können. Der Effizienzgewinn wird dadurch erzielt, dass Edge Hardware und Sensoren für verschiedene Lösungen wiederverwendet werden können. Dazu müssen grundlegende Funktionen beim Betrieb von Edge-Anwendungen, wie Over-the-air Updates, Berechtigungsmanagement oder Administrations-Interfaces, nur einmal bereitgestellt werden.

Welcher Ansatz passt zu meinem Unternehmen?

Heute wird immer noch sehr stark auf den vertikalen Buy-Ansatz gesetzt. Das liegt zu einem großen Teil daran, dass in der industriellen Praxis oft zu wenig IT-Kompetenz vorhanden ist, um komplexe IoT-Architekturen zu betreiben und generische User Interfaces zu bedienen. Dieses Vorgehen liefert sehr schnell konkrete Lösungen für ein bestimmtes Problem. Gleichzeitig führt dies eben auch dazu, dass das Unternehmen mittelfristig einen ganzen Zoo von vertikalen Lösungen verwalten muss, die alle wenig kompatibel zueinander sind.

Wird der vertikale Build-Ansatz verfolgt, dann beginnt man oft mit einem Proof of Concept (PoC) für ein IoT-Projekt. Die technische Komplexität wird von industriellen Auftraggebern häufig unterschätzt und die Berater konzentrieren sich auf die optimale Auswahl von technischen Modulen. Dabei wird oft vergessen, dass die Gesamtarchitektur später intern vom Auftraggeber betrieben werden muss. Häufig konzentriert man sich auch zu stark auf die reine Umsetzung des PoC. So berücksichtigt man nicht ausreichend die Komplexität, die die Skalierung und die Produktivsetzung einer solchen Lösung mit sich bringt. Das führt zu sehr vielen gescheiterten PoC-Projekten im Bereich IoT.

Im Plattform-Ansatz gibt es vor allem größere Unternehmen, die für interne Zwecke eine komplett eigene Plattform aufbauen möchten. Auch hier wird von den initiierenden IT-Bereichen die Komplexität eines solchen Softwareproduktes meist unterschätzt. Und so kann die eigene Plattform nicht mit dem Funktionsumfang von marktverfügbaren Plattformen mithalten. Dabei wird auch oft an der Nutzerfreundlichkeit der Umsetzung gespart.

Bewertung und Fazit

Langfristig am zielführendsten für die Umsetzung einer IT-Strategie ist der Einsatz einer hoch entwickelten IoT-Plattform und die Umsetzung einzelner IoT-Lösungen für konkrete Unternehmen und Use Cases auf Basis der Plattform. Hier können dann auch externe Berater eingesetzt werden, welche dann mithilfe der bestehenden Plattform Lösungen rein in Form von IoT-Anwendungen ergänzen können. Alle IoT-Anwendungen können dann zentral verwaltet und ausgebaut werden.

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Marko Petzold
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change management in implementing iot

Herausforderungen des Change Managements bei der IoT-Implementierung

Die Ergebnisse einer Umfrage zeigen, dass 43 % der Unternehmen den Digitalisierungsprozess als eine Chance zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit betrachten. Etwa 32 % der Unternehmen planen, mindestens ein Fünftel ihrer IT-Budgets für damit zusammenhängende Projekte zu verwenden. Entscheidungen auf Führungsebene stehen jedoch oft im Konflikt mit den Einstellungen der Mitarbeiter. Die Angst vor Technologie, die mangelnde Bereitschaft, den Status quo zu gefährden, und die weit verbreitete Angst, den Job an Roboter und Algorithmen zu verlieren, sind sehr präsent. Und wenn es um die Implementierung von IoT geht, sind dies nur ein Bruchteil der Herausforderungen, die im Rahmen des IoT und Change Management angegangen werden müssen.

Dies gilt insbesondere, wenn wir uns mit kleineren bis mittleren Unternehmen mit eng verflochtenen Mitarbeitergemeinschaften befassen, in denen sich Unzufriedenheit schnell verbreiten kann. Die Navigation durch Themen wie Mitarbeiterengagement und Mitarbeiterstimmung ist von entscheidender Bedeutung bei Change Management. Die Macht der Mitarbeiterstimmung ist zu einem Schlüsselfaktor bei Unternehmensentscheidungen geworden.

Partnerschaften und interne Transformation sind von gleich hoher Bedeutung

Eine Trendstudie zum Internet der Dinge (IoT) im deutschen Mittelstand zeigt, dass bei organisatorischen Herausforderungen nicht die IT oder Datensicherheit, sondern die Mitarbeiter des Unternehmens die größte Herausforderung darstellen. KMU stehen aufgrund des Qualifikationsniveaus und der Motivation der Mitarbeiter vor den meisten Herausforderungen. Hier sind die KMU mit erheblichen Investitionen in die Schulung der Mitarbeiter zu IoT und anderen Digitalisierungsthemen sowie mit dem Ziel konfrontiert, die Begeisterung für neue Technologien zu wecken. Transparente Kommunikation bei Change Management und die Fokussierung auf spezifische, zielgerichtete Kompetenzbereiche wurden als entscheidende Differenzierungsmerkmale genannt. Viele der befragten Unternehmen berichten, dass die Entwicklung ihrer eigenen breiten IoT-Kompetenzen nicht unbedingt dem Erfolg förderlich ist.

Viele KMU wenden sich daher an Partnerschaften und die Unterstützung externer Beratungsunternehmen, um das Risiko zu vermeiden, IoT-Trends zu verpassen. Die Studie nennt Partnerschaften als unverzichtbar für die Implementierung und den Betrieb von IoT-Lösungen. Die Identifizierung und Auswahl eines geeigneten Partners ist eine Möglichkeit, auf die begrenzten IoT-Kompetenzen der eigenen Mitarbeiter zu reagieren und ein Schritt zum erfolgreichen Change Management zu gehen. Neben der Partnerauswahl wird die interne Transformation als eine der wichtigsten strategischen Herausforderungen für Unternehmen beim Einstieg in die Welt der Industrie 4.0 bezeichnet. Nur wenn der Mehrwert von IoT-Lösungen deutlich gemacht, die Umsetzung erfolgreich gesteuert und die Mitarbeiter unterstützt werden, kann IoT nachhaltig zum Unternehmenserfolg beitragen, so die Studie.

Einführung einer neuen digitalen Logik

Auch wenn die Umstellung auf digitale Lösungen fast unerlässlich geworden ist, verfügen die meisten KMU nicht über ein Widerstandsmanagementskonzept. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass Veränderung nur in einer neuen Arbeitskultur erfolgreich sein kann. KMU müssen ihre Denkweise ändern, das Management muss die Einstellung gegenüber den Mitarbeitern ändern, und die Mitarbeiter müssen die Einstellung gegenüber der Unternehmenspolitik ändern. Es bedarf einer neuen Denkweise abseits der Logik der industriellen Linearproduktion. Die Einführung einer neuen “digitalen Logik” beinhaltet eine umfassende digitale Strategie und eine dezentrale Denkweise, die eine Kultur des kontinuierlichen Lernens, der transparenten Kommunikation, der kollaborativen Einstellungen und soziokratischer Strukturen, die Hierarchien beseitigen, in den Vordergrund stellt. Die Bereitschaft, flexibel zu bleiben, ist ebenso notwendig, um den Unsicherheiten einer disruptiven, manchmal exponentiellen Entwicklung zu begegnen. Abschließend kommt die Studie zu dem Schluss, dass “das prägende Bild hier das des verantwortlichen und selbstbewussten Mitarbeiters ist”.

Der Studie zufolge wird die Digitalisierung oft nicht nur dadurch behindert, dass es “oft an Willen und Überzeugung mangelt”, sondern auch durch “mangelndes Vertrauen in die Mitarbeiter”. Anstatt komplexe Einstellungen der Mitarbeiter zu ignorieren, ist ein genauerer Blick auf den Widerstand erforderlich, um die genaue Art der Rückschläge, mit denen ein Unternehmen konfrontiert ist, zu erklären und das Konkrete anzugehen. Erstens ist es wichtig, den Status quo zu bewerten und klare Grenzen zwischen begründetem und unbegründetem Widerstand zu setzen.

Anatomie des Widerstandes

Im Falle eines begründeten Widerstandes kann die allgemeine Belegschaft berechtigte Gründe haben zu glauben, dass die Umsetzung bestimmter Änderungen nicht im besten Interesse des Unternehmens liegt oder dass es Praktiken gibt, die besser auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sind. Entscheidungsträger und Manager sind oft vom Tagesgeschäft getrennt und nicht auf die Bedürfnisse der Kunden und Mitarbeiter eingewiesen. Da nicht jeder in den Entscheidungsprozess einbezogen wird, besteht die Gefahr, dass viele Stimmen ungehört bleiben. Die Missachtung von Stimmen des Dissens kann in der Tat dazu führen, dass das Unternehmen wichtige Möglichkeiten zur Verbesserung und Umsetzung von Projekten verpasst, die besser auf den konkreten Fall zugeschnitten sind. Die Kompetenz der Mitarbeiter aus den Fachabteilungen kann genau das sein, was Sie benötigen, um Ihre bevorzugte Lösung zu überdenken. Hier kommt es zu Konflikten.

Unbegründeter Widerstand hingegen hat keine klare logische Grundlage und basiert meist auf Gefühlen wie der Angst vor dem Unbekannten. Die Angst hält viele Unternehmen zurück, zeigt die Studie aus dem Jahr 2019. Dies erfordert eine sorgfältige und einfühlsame Umsetzung der Unternehmenspolitik.

Change Management: Eine furchtlose Haltung ist unerlässlich

Die Kommunikation mit Ihren Mitarbeitern und die Sicherstellung, dass ihre Stimmen in der Sache IoT und Change Management gehört werden, ist von entscheidender Bedeutung. Man darf die Bedeutung individueller Einstellungen und Meinungen für das Gesamtbild des Unternehmenserfolgs nicht unterschätzen. Eine offene Kommunikation soll auf allen Ebenen etabliert werden. Das Gespräch sollte sich um die Bedürfnisse und Anliegen der Mitarbeiter drehen und nicht um Effizienz und Kostensenkung.

Wie etabliert man eine gesunde Kommunikationskultur?

  • Nehmen Sie die Beschwerden Ihrer Mitarbeiter ernst und geben Sie den Mitarbeitern das Gefühl, dass ihre Stimmen gehört werden.
  • Sammeln Sie Feedback über formelle und informelle Kanäle. So werden Sie Ihren Mitarbeitern unter den gegebenen Umständen so viel Handlungsspielraum und Entscheidungskompetenz wie möglich geben.
  • Erstellen Sie Foren für Verbesserungsvorschläge und kommunizieren Sie Ihre Visionen über Veränderungen in Meetings, interner E-Mail-Kommunikation, kurzen Videos und Arbeitsgruppen.
  • Stellen Sie sicher, dass die Mitarbeiter einen Ansprechpartner haben, der alle Bedenken bezüglich der Prozesse innerhalb des Unternehmens äußert.
  • Nutzen Sie interne Netzwerkveranstaltungen, um Ideen auszutauschen, Prioritäten zu setzen, Schlüsselmaßnahmen zu identifizieren und Aktionspläne zu entwickeln.
  • Besetzen Sie Ihre zentralen Projektstellen mit Mitarbeitern, die einfühlsam und motivierend führen können.

Und schließlich, schaffen Sie Sicherheit—stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter wissen, dass sie immer noch im Mittelpunkt Ihres Unternehmens stehen.

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Dr. Marko Petzold
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